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Klassische Chirurgie
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Diese Eingriffe werden meistens bei Kindern und Jugendlichen sowie gelegentlich im späteren Alter durchgeführt.
Trommelfellschnitt (Paracentese)
Besteht trotz konservativer Behandlung ein Paukenerguss weiter, so kann ein Trommelfellschnitt von Bedeutung werden. Der Eingriff wird bei Kindern in Vollnarkose ambulant durchgeführt; bei Erwachsenen kann dies auch in örtlicher Betäubung erfolgen.
Paukenröhrcheneinlage
Abhängig von der Häufigkeit, Ausprägung und Konsistenz des Paukenergusses aber vor allem von bestehenden anatomischen Gegebenheiten (Funktionsstörung der Ohrtrompete z.B. im Rahmen von - auch versteckten - Gaumenanomalien) wird bei Bedarf zusätzlich zum Trommelfellschnitt ein Paukenröhrchen eingelegt. Dieses setzt sich entweder aus Kunststoff oder aus Metall (z.B. Titan oder Gold) zusammen mit einem Durchmesser zwischen 0,76 und 1,25 mm. Damit wird ein frühzeitiger Verschluss des Trommelfellschnittes verhindert, wodurch die Belüftung der Pauke weiter gewährleistet ist.
Auch im Rahmen eines Mittelohradhäsivprozesses kann zwecks Entlastung der Gehörknöchelchenkette eine Paukenröhrcheneinlage erforderlich werden. Hierdurch kann einer Kettenunterbrechung vorgebeugt werden, wodurch eine ausgeprägte Mittelohrschwerhörigkeit vermieden wird und ein Kettenwiederaufbau nicht mehr erforderlich ist.
Nicht zuletzt kann eine Paukenröhrcheneinlage bei einer akuten Mittelohrentzündung mit Innenohrbeteiligung hilfreich sein, wodurch das Innenohr entlastet wird.
Polypenentfernung (Adenotomie)
Die Rachenmandel ist im Nasenrachen hinter der Nase gelegen. Die Entfernung der Rachenmandel erfolgt meistens bei Kindern, die trotz konservativer Behandlungsmaßnahmen weiter an häufig wiederkehrenden Infekten der oberen Atemwege leiden. Diese Kinder erkranken oftmals auch an einem Paukenerguss, wodurch bakterielle Mittelohrentzündungen über die Ohrtrompete entstehen können. Die Adenotomie wird häufig in Zusammenhang mit einem Trommelfellschnitt mit gegebenenfalls Paukenröhrcheneinlage, in der Regel ambulant in Vollnarkose, durchgeführt.
Gaumenmandelentfernung (Tonsilektomie) und Verkleinerung (Tonsillotomie)
Die Gaumenmandeln sind im Mundrachen gelegen. Sie sollten bei häufig wiederkehrenden akuten Mandelentzündungen bzw. im Rahmen einer chronischen Tonsilitis sowie bei Verdacht auf einem hier gelegenen Herd vollständig entfernt werden.
Stellen sich die Gaumenmandeln reizlos dar und fanden keine Tonsillitiden in der Vergangenheit statt, so sollte bei einer ausgeprägten Vergrößerung mit Rachenverlegung beim kindlichen Schnarchen mit obstruktivem Schlafapnoesyndrom eine Teilentfernung beidseits erfolgen. Dadurch wird die immunologische Funktion der Tonsillen erhalten und die Krankheit behoben, wodurch Schlaf- und Konzentrationsstörungen gebessert werden können.
Der Eingriff kann blutungsarm mit dem CO2-Laser oder dem Argonplasma (warm) aber auch mit der schmerzärmeren Coblationsmethode, auch als Hochfrequenzdiathermie bezeichnet (kalt), durchgeführt werden. |
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